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1. Deutsche Geschichte - S. 157

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der nordische Krieg 1700 -1721. 157 Während aber Karl Xii. August bekämpfte, hatte Peter seine Abwesenheit benutzt, um einen Teil der Ostseeprovinzen zu besetzen; dort hatte er in sumpfiger Gegend an der Newa eine Stadt gegründet, die er St. Petersburg nannte und zu seiner Hauptstadt bestimmte. Jetzt endlich ging Karl daran, ihn anzugreifen; aber durch die Vorspiegelungen des Kosaken-hctmans Mazeppa, der ihm versprach, die Kosaken würden sich in Menge seinen Fahnen anschließen, ließ er sich bereden, einen unüberlegten Zug in das südliche Rußland, die Lande des Dnjepr-und Don, zu unternehmen. Dieser mißlang völlig; und bei P o l t a w a erlitt Karl im Jahre 1709 durch ^709“" Peter eine völlige Niederlage. Sein Heer ward zersprengt, er selbst entkam nur mit einer kleinen Anzahl von Reitern nach der Türkei. Jene Schlacht bedeutete das Ende der schwedischen Großmacht. Zwar gelang es Karl den Sultan zu einem Kriege gegen Rußland zu bewegen; aber dieser schloß bald einen für ihn günstigen Frieden. Trotzdem blieb der König in unbegreiflichem, verblendetem Eigensinn fünf Jahre lang, zuletzt als Gefangener, in der Türkei. Indessen bemächtigte sich August Polens wieder und vertrieb Stanislaus Leszczynski. Die schwedischen Besitzungen an der Ostsee wurden von feindlichen Truppen überschwemmt; auch nach Norddeutschland wurde der Krieg getragen, so daß sich nunmehr auch Friedrich Wilh elm I. genötigt sah, die Waffen zu ergreifen und Teile Zurich von Schwedisch-Pommern zu besetzen. Jetzt endlich kehrte Karl Xii. zurück; nach einem sechzehntägigen Ritt kam er in Stralsund an. Da er die Forderungen des preußischen Königs halsstarrig zurückwies, so schloß sich dieser seinen Gegnern an und eroberte im Verein mit ihnen Vorpommern. Im Jahre 1718 fand Karl bei der Belagerung der norwegischen Festung Frederikshald seinen Tod. Einige Jahre später kam es zum Abschluß des Friedens. Rußland gewann die Ostseeprovinzen Livlanv, 8^^ ^' Esthland und Jngermanland; Preußen erwarb Vorpommern bis zur Peene. Schweden behielt von seinen deutschen Besitzungen nur Rügen und Pommern bis zur Peene, d. H. die Gegend um Stralsund und Greifswald, die es bis zu den Befreiungskriegen besessen hat. Preußen aber hatte nun endlich Stettin und die O d e r m ü n d u n g in der Hand, die einst der Große Kurfürst vergeblich zu erwerben gesucht hatte.x Friedrich Wilhelm I. 1713-174«. § 171. Friedrich Wilhelms Persönliwk^Kriedrich Wilhelm I. ist Zam einer der bedeutendsten preußischen Könige und seine Regierung eine der folgenreichsten gewesen. Seine Großtaten liegen auf dem Gebiete der

2. Deutsche Geschichte - S. 178

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
\ 178 Dar Zeitalter der Emporkommen» Preußen» 1648 — 1786. war ein noch Größerer, Goethe gefolgt, dessen „Götz von Berlichingen" sich freilich besonders scharfen Tadel von seiten Friedrichs zuzog ; seit 1775 weilte er am Hofe des Herzogs Karl August von Weimar, der ihn einige Jahre später zu seinem Minister machte. Schon vor Goethe hatte Wieland, der Dichter des „Oheron", seinen Wohnsitz nach Weimar verlegt, kurz nach ihm wurde Herder dorthin berufen. Zuletzt trat in diesen Kreis Schiller ein, Deutschlands größter Dramatiker. So wurde Weimar eine geweihte Stätte des deutschen Landes. Friedrichs auswärtige Politik in seinen letzten Jahrzehnten. § 186. Die erste Teilung Polens. 1772. In der auswärtigen Politik bemühte sich Friedrick seit dem Aubertusburger Frieden im allgemeinen ein gutes Einvernehmen mit Katharina Ii. von Rußland zu erhalten. Katharina war eine deutsche Fürstentochter, eine geborene Prinzessin von Anhalt-Zerbst. t Uber Sitte und Schicklichkeit meinte sie sich hinwegsetzen zu dürfen. Wer^ geistvoll und willensstark wie sie war, hat sie für Rußland Hervorragendes geleistet; sie geh Vn zü"ven' großen ^Frauen der Weltgeschichte. Sie war erfüllt von dem Gedanken an Eroberung. Für die Zukunft dachte sie sich gegen die Türkei zu wenden; zunächst tat sie Schritte, um Polen an sich zu reißen. Polen. Polen warmem in ^Msl?.iv_.ii.nd wirtschaftlichem Verfall beariffener Staats Seit es ein Wahlreich war^batte das Königtum immer mehr an Mackt perlfirp^iirikl’il? fflptnafr~mnr dem Adel zugefallen, der sie in selbstsüchtigster Weise ausnutzte und die rechtlosen, leibeigenen und verkommenen Bauern in empörender Weise bedrückte. Jeder einzelne adlige Landbote, d. h. Mitglied des Reichstages, hatte das Recht, durch seinen Einspruch einen Reichstagsbeschluß zu verhindern [ ^o kam es,^daß ftlten^8cschlüffe zust^dekamm^mib^ätz Aufstande'und'bürgerkriege sehr häufig waren. { Diese Zustände benutzte Katharina. Sie bildete unter dem polnischen Adel eine russische Partei und besetzte einen großen Teil des Landes. Es war zi?^fmchm^daff'gänz Polen an Rußland fiel; dann wären Danzig, Thorn und Posen russische Städte geworden. Um dies zu verhüten, schlug Friedrich vor, daß sich sämtliche an Polen angrenzende Großmächte polnischer Provinzen bemächtigen sollten. Katharina und Joseph Ii., der 1765 seinem Vater Franz I. als erste Teilung deutscher Kaiser gefolgt war, gingen darauf ein. einteilungs- 1772! vertrag zustande. Rußland erwarb große Strecken des öjuichen Polens Österreich Galizien, Preußen das einst dem deutschen Orden entrissene Westpreußen, doch ohne die Städte Danzig und Thorn, und

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 94

1902 - Karlsruhe : Lang
— 94 — Bannenträger geleiteten den Burggrafen vor den Thron des Kaisers, wo er niederkniete. Nun verlas der Kanzler des Kaisers eine Urkunde, in der die Rechte und die Pflichten des Kurfürsten von Brandenburg geschrieben standen. Hieraus sprach der Kaiser: „Herr Kurfürst des römischen Reiches, lieber Oheim, wollt Ihr das beschwören?" Friedrich antwortete: „Mächtiger Kaiser, gerne!" und er leistete den Eid. Daraus nahm der Kaiser das Banner von Nürnberg und das von Brandenburg aus den Händen der Träger und reichte sie dem neuen Kurfürsten dar. Ebenso übergab er ihm als dem Kümmerer des römischen Reiches das Scepter und den Reichsapfel. Ein glänzendes Festmahl schloß die Feierlichkei t. Kurfürst Friedrich regierte bis zum Jahre 1440 zum Segen seines Landes. So groß war sein Ansehen bei den deutschen Fürsten, daß man nach dem Tode des Kaisers Sigismund daran dachte, ihn zum Kaiser zu wählen. Sein Sohn Albrecht Achilles gab (1473) ein Hausgesetz, welches bestimmte: „Der älteste Sohn soll die Mark Brandenburg und die Kurwürde erben, die beiden nächsten Söhne die fränkischen Besitzungen Ansbach und Bayreuth; weitere Teilungen dürfen nicht vorgenommen werden." Hierdurch wurde der Zerteilung der Hohenzollernschen Hausmacht vorgebeugt. 2. Das Preußenland. Während der Belagerung von Aston (1190) stiftete Herzog Friedrich von Schwaben, des Rotbarts Sohn, den deutschen Ritterorden. Die Ordensritter hatten, die Verpflichtung, im heiligen Laude gegen die Sarazenen zu kämpfen, die Pilger zu beschützen und die Kranken zu verpflegen. In den Zeiten Kaiser Friedrichs Ii. beschloß der Ordensmeister Hermann von Salza, die Ritter in die Weichselgegend zu senden, damit sie dort gegen die heidnischen Preußen kämpften. In schweren Kämpfen eroberten die Deutschherren nach und nach das Land zwischen der Weichsel und der Memel. Die alte preußische Bevölkerung wurde fast gänzlich ausgerottet. Die Deutschherren begnügten sich jedoch nicht damit, das Laud erobert zu haben. Auf ihren Antrieb zogen viele tausend ßanbleute und Stadtbürger, Handwerker und Handelsleute in das Ordensland. Große Strecken wurden urbar gemacht und angebaut, Burgen und Stabte angelegt und Handel, Gewerbe und Künste zu hoher Blüte gebracht. Die Hauptstadt des Orbeuslaubes war Marienburg; hier hatte der Hochmeister des Orbens seinen Sitz in einem prachtvollen Palaste; unter ihm stauben die Komture, welche die einzelnen Bezirke des Orbens-lanbes verwalteten. Auch in Deutschland Italien und Livland hatte der Orden große Besitztümer. Neben den Rittern hatte der Orben auch geistliche Brüder und Ordensschwestern, welche

4. Teil 2 = Oberstufe - S. 183

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Rückblick auf die Staaten Norddeutschlands. 183 Rückblick auf die Staaten Norddeutschlands/) I. Königreich Greußen. (Fast 350000 qkm, 37 Mill, E., 107 auf 1 qkm, 2/3 Evangelische.) Überblick der Entwickelung von Preußens Gebiet. 1. Das Stammland des preußischen Staates ist Brandenburg. Brandenburg bildete von jeher den Kern seiner Macht. — Die Mark Brandenburg staud zunächst unter der glücklichen und segensreichen Herrschaft der askanischen Markgrafen, dann unter den bayrischen und luxemburgischen Herrschern. Durch die „Goldene Bulle" Kaiser Karls Iv. wurde Brandenburg ein Kurfürstentum (1356). 2. Mit den Hohenzollern (1415) kamen bessere Zeiten für die Mark. Die ersten Kurfürsten erwarben die in den Wirren verloren gegangenen Ge- biete der Mark, und in den Anfangsjahrzehnten des 17. Jahrhunderts brachte der werdende preußische Staat weit außerhalb der Marken den Grundstock seiner äußersten Provinzen im 0. und W. in seinen Besitz. Johann Sigismund erwarb Kleve, Mark und Ravensberg (1614) und wurde 1618 von Polen mit dem Herzogtnm Preußen belehnt. 3. Unter dem Großen Kurfürsten hatte Brandenburg-Preußen seine erste Glanzzeit. Er erwarb 1648 die Gebiete von Magdeburg, Halber- stadt, Halle, Minden und Hinterpommern mit Kammin. Friedrich Wilhelm I. erwarb im großen nordischen Kriege Vor- pommern bis zur Peeue. 4. Eine weitere Ausdehnung brachte die Regierungszeit Friedrichs des Großen. Er erwarb Schlesien, Ostfriesland und in der ersten Teilung Polens 1772 West Preußen außer Danzig und Thorn, das E r m l a n d und den Netzebezirk. — Friedrich Wilhelm Ii. erhielt (1792) Ansbach und Bayreuth, in der 2. und 3. Teilung Polens Danzig, Thorn, Südpreußen und Neusüdostpreußen mit Warschau, mußte aber im Frieden zu Basel (1795) die linksrheinischen Besitzungen abtreten. 5. Unter Friedrich Wilhelm Iii. wurde Preußen durch den Frieden zu Tilsit zeitweilig auf die Lande r, der Elbe beschränkt. Infolge ■seines ruhmvollen Kampfes gegen Napoleon 1813—15 wurde sein w. Besitz 1815 zu den Provinzen Rheinland und Westfalen, die sächsischen Gebiete zur Provinz Sachsen vereinigt, und von den früheren polnischen Besitzungen erhielt es die Provinz Posen und Thorn und Danzig zurück. So gliederte es sich nunmehr in 8 Provinzen. Erst 1815 kam auch Vorpommern n. der P e e n e mit Rügen zu Preußen. — Zur Regierungszeit Friedrich Wilhelms Iv. wurden 1849 Hohenzollern und 1853 der Jadebusen erworben. 6. Die größte Machtentfaltung brachte die Regierung Wilhelms l. Im deutschen Kriege 1866 erwarb Preußen Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt a. M. und *) Größenperh ältnisse der preußischen Provinzen, ihre Einteilung in Regierungsbezirke, sowie über die Größenverhältnisfe der norddeutschen Klein- Staaten s. 138 und 139.

5. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 187

1891 - Leipzig : Voigtländer
- 187 Polen gegen Karl Xii. von Schweden, dessen unerfahrene Jugend er zhlte erst 18 Jahre die Eroberungen, auf welche die Verbndeten ausgingen, zu er-leichtern schien. (In Polen war gerade der Kurfürst August Ii. von Sachsen zum König gewhlt worden [1797], weshalb er zum katholischen Glauben hatte bertreten mssen.) So kam es zum groen nordischen Kriege (17001721). Der Krieg begann mit gleichzeitigen Angriffen der Verbndeten auf die schwedischen Besitzungen. Aber Karlxii. landete sofort mit einer Flotte auf See-land und zwang durch einen Angriff auf Kopenhagen den Dnenknig zum Frieden. Dann wandte er sich gegen die Russen und besiegte mit8000 Mann deren viermal so zahlreiches Heer in der Schlacht bei Narwa (1700). Darauf schlug er das in Livland eingedrungene Heer des Polenknigs zurck, eroberte nach ferneren Siegen ganz Polen und lie den König A u g u st Ii. des polnischen Thrones entsetzen und an seine Stelle den jungen Stanislaus Leszinski whlen. Durch einen Zug nach Sachsen ntigte er August zum Frieden, in welchem dieser der pol-nischen Krone entsagte. Unterdessen hatte Peter der Groe im Rcken Karls Xii. sich in den Ostsee-lndern festgesetzt und dort die neue Hauptstadt St. Petersburg gegrndet (1703). Um ihn zu bekmpfen, drang Karl nun in Rußland ein. Da ihm aber durch Verwstung des Landes der gerade Weg nach Moskau versperrt blieb, lie er sich durch den Kosakenhetman Mazeppa verleiten, gen Sden nach der Ukraine zu ziehen, wo er vergeblich die Hilfe der Kosaken erwartete, während Hunger und Frost sein Heer schwchten. So wurde er von Peters berlegener Macht in der Schlacht bei Pultawa (1709) gnzlich geschlagen. Er flchtete mit einem kleinen berreste seiner Truppen der die trkische Grenze, und es gelang ihm, die Trken zum Kriege gegen Rußland zu bestimmen. Sie schloffen Peters Heer am Pruth ein (1711); doch erkaufte Peters Gemahlin Katharina durch Bestechung des Gro veziers (gegen Rckgabe von Asow) den Frieden mit den Trken. Karl verweilte darauf gegen den Willen des Sultans, der ihm die Gastfreundschaft aufkndigte, noch lngere Zeit in einem befestigten Lager bei Bender und kehrte erst nach fnf-jhrigem Aufenthalte in der Trkei nach Schweden zurck. Allein Peter der Groe hatte unterdessen die schwedischen Ostseelnder vollstndig unterworfen, August Ii. den polnischen Thron wieder eingenommen, und nun nahm auch Preußen am Kriege teil. 131. Bnig Friedrich Wilhelm I. (1713-1740). 1. Friedrich Wilhelms I. Regierungsantritt und Charakter. Auf den ersten preuischen König Friedrich I. folgte 1713 sein Sohn 1713 Friedrich Wilhelm I. (17131740). Er setzte die grte Einfachheit an die Stelle der Pracht, mit welcher sein Vater sich umgeben hatte. Allen berflssigen Aufwand entfernte er und beschrnkte die Hof-Haltung auf das Notwendigste. Seine Lebensweise war die eines schlichten Brgers; seine Mahlzeiten bestanden aus Hausmannskost. Des Abends suchte er seine Erholung in dem sogenannten Tabaks-ko llegium, einer kleinen Gesellschaft von Offizieren, in der geraucht

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 81

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
- 81 das Beste seilies Volkes im Auge. Durch sein eigenes Beispiel gewhnte er seine Untertanen an Einfachheit, Sparsamkeit und strenge Pflichterfllung. Der König war von echt christlicher Gesinnung und ein Fürst von ehrenhafter deutscher Denkart, kein Nachahmer franzsischen Wesens. Fr die rmere und uotleideude Bevlkerung wurden Krankenhuser errichtet (Charite) und die staatlichen Kornmagazine Jgeffnet. Seinem Nachfolger hinterlie er ein groes, schlagfertiges ^"Heer, einen pflichttreuen Beamtenstand, geordnete Staats-Verhltnisse und eine gefllte Staatskasse, und mit Recht ist er der grte innere König" genannt .worden. Er war der eigentliche Organisator des Staates^incl^eye-0cfu$en zum Militrstaat aus. Friedrich Wilhelm gehrt deshalb zu den be-dentendsten preuischen Knigen; zu seineu Lebzeiten wurde er wenig geliebt, weil er noch weniger verstanden wurde. Seinem Sohne hat er zu dessen gewaltigen Unternehmungen, die schon bald ganz Europa in Staunen setzen sollten, die erforderlichen Mittel geschaffen. Weil sich der König bei seiner rastlosen Ttigkeit keine Schonung.-auferlegte, sank er trotz seines sehr krftigen Krpers fchon frhzeitig irtsf Grab. Er starb in einem Alter von 52 Jahren am 31. Mai 1740 mit der Festigkeit eines Philosophen und der Ruhe eines Christen". Peter der Groe von Rußland und der Nordische Krieg. Im 9. Jahrhundert wurde das russische Reich von einem Stamme der Normannen, den Rnduderern (Russen) gegrndet. Vom 13. bis zum 15. Jahrhundert stand es unter den Mongolen, die die Bewohner von aller Verbindung mit den westlich wohnenden Kulturvlkern fernhielten. Seine Erhebung zu einer europischen Gromacht verdankt Rußland dem Zaren Peter dem Groen. Er entstammte dem Hause Romanow, das nach dem Erlschen des Hauses Rurik zur Herrschaft gelangte. Der letzteren Dynastie gehren verschiedene Grofrsten an, die den Namen Iwan führen. Iwan Iii. (14621505) nannte sich zuerst Zarl) und grndete ein ein-heitliches und unabhngiges russisches Reich. Iwan Iv., der Schreckliche, (1583 1584) errichtete die Leibgarde der Strelitzen, eroberte Kasan, Astrachan und einen Teil von Sibirien. Wegen seiner Grausamkeit 1570 lie er in Nowgorod 60000 Menschen ermorden war er gefrchtet und gehat. Heler der Hroe. 1g891725. 1. Seine Jugend. Schon als zehnjhriger Knabe war Peter fr den Thron bestimmt; doch seine herrschschtige Schwester Sophia, die fr ihn die Regierung fhrte, versuchte wiederholt, ihn durch die Strelitzen aus dem *) Zar von Caesar, Kaisar = Kaiser. Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Iii. 6

7. Mitteleuropa - S. 55

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
55 Das Frische und das Kurische Haff. §46 lichen Ritterordens das Land. — Unweit der Nogatmündnng und des Frischen Haffs liegt die Handelsstadt Elbing, |j = 50 000 Einw. In das Frische Haff mündet auch der Pregel, der aus den großen Seen der Provinz Ostpreußen kommt. (Lies auf dem Atlas die Namen der beiden größten Seen!) Unweit der Pregelmündnng liegt die Festung Königsberg, H = 250 000 Einw. Auch diese Stadt und ihr ehrwürdiges Schloß wurden schon vom Deutschen Ritterorden gegründet. Für Preußens Geschichte ist Königsberg von besonderer Bedeutung, denn im Königsberger Schloß setzte Friedrich I. sich 1701 die Königskrone aufs Haupt. In das Knrische Hasf mündet die Memel. An ihr liegt die Stadt Tilsit, § 4(i □ = 40 000 Einw. Hier wurde 1807 der Friede zwifcheu Friedrich Wilhelm Iii. und Napoleon I. geschlossen, durch den Preußen um die Hälfte verkleinert wurde. Am Ausgang des Kurischen Haffs liegt Memel, O = 20 000 Einw., Deutschlands nördlichste Stadt. Hier weilten Friedrich Wilhelm Iii. und Luise in der Zeit der Trübsal, die Napoleon über Preußen gebracht hatte. Zeichnediedeutsche Strecke der Weichsel nach der Atlaskarte und nach Skizze 63! Nach Abb. 47 prägen wir uns die neu Hinzuge- lernten Provinzen ein; es sind die 4 östlichen. Wel- ches sind die 4 westlichen (Abb. 29)? die 4 mittleren (Abb. 42)? Damit haben wir nun alle Provinzen Preußens und die von ihnen umschlossenen nicht- preußischen Staaten kennen gelernt. Außer den großen Flüssen, die wir bisher be- trachteten, eilen noch viele kleine Küstenslüsse ins Meer (siehe z. B. in Pom- mern und Mecklenburg). An einem mecklenburgischen Küstenfluß merken wir uns noch die Hafenstadt Rostock, Abb. 47. Die 4 östlichen Provinzen Preußens. G = 75 000 Einw., an einem pommerschen das kleine Kolberg, O = 20 000 Einw. (1813!)

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 251

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
251 Südliche Reiche. aber, tributpflichtig, unterwerfen. Durch Vertheilung einzelner Provinzen unter seine Söhne verfiel er in den gemeinsamen Fehler seiner Zeit, und bald nach seinem Tode ward auch sein Sohn und ms Nachfolger Wladislav Ii. von seinen Brüdern vertrieben. Er ms suchte um Schutz und Beistand nach bei dem Kaiser Konrad Iii., erlangte aber seine Wiedereinsetzung nicht, denn sein Bruder B o- leslav Iv., Kraushaar, behauptete sich in der angemaßten ^ Gewalt. Er war siegreich gegen die heidnischen Preußen, zur An- 1148 nähme des Christenthums konnte er sie aber dennoch nicht bewe- gen. Friedrich I. Barbarossa nöthigte ihn den Lehenseid zu lei- "63 sten, Tribut zu zahlen, auch den Söhnen des vertriebenen Wra- tislav Schlesien einzuraumen, welches seitdem unter eigenen Her- zogen stand. Miecislaw Iii., der Alte, ein Sohn Boles- ii?r law's Iii., machte sich durch übermäßige Strenge verhaßt, ward entsetzt, und Casimir Ii., der Gerechte, sein Bruder, erhielt, mv durch Stimmenmehrheit, die Obergewalt. Er milderte den Druck der Unterthanen, half den Beschwerden der Geistlichkeit ab, kämpfte 1192 glücklich gegen die Preußen, und hinterließ die Regierung unbestrit- ten seinem sechsjährigen Sohne Leszek dem Weißen, so ge- 1194 nannt wegen der Farbe seiner Haare. Miecislaw der' Alte ver- drängte ihn auf einige Zeit, und behauptete sich bis an seinen Tod. Leszek war ein schwacher Regent, überließ seinem Bruder 1202 Conrad Masovien und Cujavien, der alsdann die deutschen Ritter in sein Land berief, und fand seinen Tod bei einem Ueberfalle des Herzogs von Pommern, Swantepolk. Sein unmündiger Sohn Boleslaw V., der Züchtige, folgte ihm in der Regierung. 1227 Seine 52jahrige Regentenzeit war stürmisch und bewegt. Zuerst strebte Conrad von Masovien nach der Obergewalt; dann brachen die Mongolen auch in Polen ein, siegten in der Schlacht bei 124i Liegnitz (den 15. April 1241) unweit Wahlstadt, und wür- den, hatten sie anders gewollt, das gesammte Reich leicht haben erobern können. Gleich dem Kaiser Friedrich Iii. verschlummerte Boleslav V. sein Leben thatenlos, entzog sich der Gefahr, wann sie erschien, und kehrte zum ruhigen Genüsse wieder, wann sie vorüber war. Die Anlegung der Salzwerke zu Bochnia und der verschönerte Wiederaufbau von Krakau, nachdem es die Mongolen 1251 in die Asche gelegt, dürften allein unter seinen geringfügigen Ver- diensten anzuführen seyn. Sein Tod blieb ohne Bedeutung, so 127» wie sein Leben. §.' 50. Südliehe Reich e» Ungarn erblühete unter der 18jährigen Regierung Wla- 107,7 bis law 3 I., des Heiligen. Er eroberte Sirmium und einen — Stoßen Theil Croatiens, trug einen Sieg über die einbrechenden w18

9. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 140

1888 - Leipzig : Teubner
140 dem Starken von Polen, Erzhle von Peters grausamer Strafe an den Emprern! Peter will Rnlanb zur Seemacht erheben und sich den Weg zu den Meeren bahnen. Bei Gelegenheit des streichisch-trkischen Krieges gewinnt er Asow 1699 (Karte!), Bald wirft er seine Blicke nach der Ostsee. 179. Karl Xii. von Schweden (1697- 1718), ein echter Sohn des Nordens, riesenstark, tollkhn, frh willenskrftig bis zur Un-beugsamkeit, im Leben einfach und sittenrein, gottessrchtig, den Musen abhold. Im Laufe des Krieges treten die Fehler seines Charakters immer strker hervor. Vergleiche ihn mit Peter! Die Jugend Karls bringt Rußland, Polen und Dnemark zum Bndnis: die Machtstellung Schwedens im Norden (Karte!) soll gebrochen werden. Karl erweist sich als gewaltigen Kriegshelden, bringt Dne-mark durch einen schnellen Angriff zum Frieden, schlgt Peter bei Narva 1700. Dann wendet er sich gegen August von Polen, den er leidenschaftlich hat; dies wird fr Karl verhngnisvoll (inwiefern?). August wird in Polen entsetzt, Stanislaus Lesczinski König. Karl verfolgt August bis nach Sachsen durch das neutrale Schlesien hindurch (weshalb hindert der Kaiser dies nicht? denke an den spanischen Erbfolgekrieg!) und zwingt ihn zum Frieden und zur Abdankung 1706. Nun erst zieht Karl wieder gegen Peter, der indessen die Zeit gut benutzt hatte; Anlegung von Petersburg in den Smpfen der Newa. Karl lt sich durch den Kosackenhetman Mazeppa (Byrons Gedicht!) zu dem Zuge nach der Ukraine verleiten (durch welche Versprechungen?). Erzhle von den Leiden des schwedischen Heeres in dem unwirtlichen Lande! 1709 wird Karl von Peter bei Pultawa gnzlich geschlagen. Karl flieht nach der Trkei, die er zum Kriege gegen Rußland bringt. Ein am Pruth eingeschlossenes russisches Heer wird durch Peters Gemahlin Katharina gerettet (auf welche Weise?). Bis 1714 mibraucht Karl in seinem Trotze die trkische Gastfreund-schast. Inzwischen wird Schweden von allen Seiten berfallen. Karl reitet in vierzehn Tagen von der Trkei durch Ungarn und Deutschland nach Stralsund. Zu seinen Feinden gesellt sich auch Friedrich Wilhelm I. von Preußen. Karl wird auf einem Feldzuge gegen Norwegen vor Friedrichshall erschossen 1718, ob meuchlings infolge einer Verschwrung des schwedischen Adels?

10. Kanon der im geschichtlichen Unterrichte der unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten einzuprägenden Jahreszahlen - S. 11

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Brandenburg - Preußen von ihrer Bereinigung bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen. 11 997 1190 ' 1198 1230— 1283 1255 1309 1351 — 1382 1410 1466 1525 1544 1618 3 Preußen bis zur Vereinigung mit Brandenburg 1618. Adalbert von Prag von den heidnischen Preußen erschlagen. Gründung eines deutschen Krankenpflegerordens vor Akkon, aus dem der Deutsche Ritterorden hervorgegangen ist. Eroberung Preußens durch den Deutschen Ritterorden. Gründung von Königsberg. Marienburg wird Sitz des Hochmeisters unter Siegfried von Feuchtwangen. Winrich von Kniprode Hochmeister. Höchste Blüte des Ordens. Schlacht bei Tannen der g. Der Deutsche Orden wird von den vereinigten Litauern und Polen unter Jagiello entscheidend geschlagen; Heinrich von Plauen rettet die Marienburg. Zweiter Thorner Friede. Der westliche Teil von Preußen mit Ermland kommt unter polnische Herrschaft, der östliche verbleibt dem Orden als polnisches Lehen. Der letzte Hochmeister Albrecht von Brandenburg-Anspach erhält Preußen als weltliches Herzogtum vom Polenkönige zu Lehen. Gründung der Universität zu Königsberg. (Albertina.) Herzog Albrecht Friedrich stirbt. Das Herzogtum wird mit Brandenburg vereinigt. 4. Brandenburg-Prentzen tunt ihrer Vereinigung bis zttttt Regierungsantritt Friedrichs des Groszen. 1619 — 1640 1640— 1688 1648 1643 — 1715 1656 1660 1658 — 1705 1672 — 1679 1675, 18. (28.) Juni 1679 1681 1683 Georg Wilhelm. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst. Brandenburg erhält im Westfälischen Frieden Hinterpommern mit Kammin, Halberstadt, Minden und die Anwartschaft auf Magdeburg. Ludwig Xiv., König von Frankreich. Schlacht bei Warschau. Brandenburger und Schweden siegen über die Polen. Friede zu Oliva. Der Große Kurfürst erlangt die Souveränität im Herzogtum Preußen. Kaiser Leopold I. Holländischer Krieg (2. Raubkrieg). Krieg Ludwigs Xiv. gegen Holland und seine Verbündeten. Friedrich Wilhelm besiegt die Schweden in der Schlacht bei Fehr-bellin. Friede zu St. Germain. Der Große Kurfürst muß seine Eroberungen an die Schweden zurückgeben. Raub Straßburgs durch Ludwig Xiv. Türken vor Wien, das durch Starhemberg rühmlich verteidigt und durch ein deutsches Heer unter dem Herzog Karl von Lothringen und ein polnisches unter dem Könige Johann Sobieski entsetzt wurde.
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